Nach Wochen der Vorbereitung ist es soweit: Die German Challenge, ausgetragenauf dem Platz des Wittelsbacher Golfclubs in Rohrenfeld bei Neuburg, nimmtFahrt auf. Nachdem am Mittwoch das Pro-Am-Turnier, bei dem Amateure mitProfis eine Platzrunde absolvieren konnten, trotz Regenunterbrechungen über dieBühne gegangen war, sind seit Donnerstag, 17. Juli, die Profis gefordert.
156 Golfer treten in Rohrenfeld an
Für die Fans übt das Turnier einen besonderen Reiz aus – es wird nochbesucherfreundlicher und es gibt etliche Neujustierungen. 156 Golfer treten an vierTagen gegeneinander an. Der Veranstalter hat das Recht, bis zu 50 Startplätze andeutsche und internationale Spieler zu vergeben. Sogar Amateure könnenberücksichtigt werden – allerdings nicht mehr als sechs. Nach zwei Tagen sondert sichdie Spreu vom Weizen ab. Nach dem sogenannten Cut kommen die 60 besten Spielerweiter; schlaggleiche Spieler werden ebenfalls noch berücksichtigt.
Der eigentliche Kampf um den Pokal und das Preisgeld (insgesamt werden 300 000Euro verteilt) findet am Samstag und Sonntag statt. Turnierstart ist am Donnerstag undFreitag und 7.25 Uhr, am Samstag und Sonntag um 7.30 Uhr. Der letzte Flight (jeweilsdrei Spieler starten gemeinsam als Gruppe) dürfte seine Schläge am Sonntag gegen16.15 Uhr beendet haben. Unmittelbar danach wird die Siegerehrung durchgeführt.
Nicht einfach zu spielender Platz bei den Wittelsbachern
Die German Challenge ist das einzige Turnier der in Hotel-Planner-Tour umbenanntenfrüheren Challenge Tour auf deutschem Boden. Der Wittelsbacher Golfclub gilt als einerder schönsten, aber durch seinen Baumbestand auch nicht gerade einfach zuspielender Platz. Die Zuschauer können – anders als bei den meisten internationalenGolfturnieren – den Profis hautnah über die Schulter gucken. Rücksichtnahme istnatürlich trotzdem gefordert. Die German Challenge wartet mit einigen Überraschungenauf, wie Turnierdirektor Christian Schunck erläutert. Nach dem Ausstieg des bisherigenHauptsponsors der German Challenge, ist die Vereinigung clubfreier Golfspieler (VcG),schon bisher ein Förderer, stärker in die Verantwortung getreten – finanziell undorganisatorisch. „Die VcG steht für einen jugendlichen und modernen Golfsport und lebtdas auch“, erklärt Schunck. Es gehe darum, Menschen zusammenzuführen, ohne sichan einen Klub zu binden.
Lockeren Zugang für die Zuschauer schaffen
„Wir wollen einen lockeren Zugang schaffen und hier mit der VcG zusammenarbeiten“,bekräftigt der Turnierdirektor, der gleichzeitig das Amt des stellvertretendenGeschäftsführers bei der Deutsche Golf Sport GmbH ausübt. „Jeder Tag der GermanChallenge steht unter einem eigenen Motto“, fährt Schunck fort. „Der Donnerstag alsEröffnungstag ist sportlicher Natur, der Freitag ist der VcG-Players Night gewidmet, amSamstag haben wir einen entspannten Sundowner mit entsprechenden Cocktails insLeben gerufen und der Sonntag gilt dem sportlichen Abschluss.“ Nicht zu vergessen derPro-Am-Tag am Mittwoch. Bereits am Dienstag gab es einen „Deutschen Abend“, beidem alle deutschen Spieler eingeladen waren. „Wir wollten ihnen die Menschennäherbringen, die die Veranstaltung organisieren und sie managen.“ Profigolfer reisenvon Turnier zu Turnier, tun dabei aber keinen Blick hinter den Kulissen. „Das war richtigerfolgreich“, freut sich Schunck.
Golf soll weg vom elitären Image
Insgesamt soll das Turnier unter dem Motto „Good Vibes“ – „Gute Stimmung“ stehen. Soes auch auf einem Schriftzug auf dem Gelände zu sehen. „Wir haben immer wiederÜberlegungen, wie wir Dinge besser machen“, erklärt der Turnierdirektor. „Wir wollenjung, zugänglich und offen sein“, so Schunck. Weg auf von dem elitären Image, das demGolfsport lange anhaftete. Das gilt es zu verknüpfen mit dem herrschaftlichen Clubhausund dem alten Baumbestand. „Das Beste aus allen Welten“, beschreibt es Schunck.
Wer holt den Challenge-Pokal?
Heißester Kandidat für den Titelgewinn ist Maximilian Steinlechner. Der 25-jährigeInnsbrucker kommt als neue Nummer Eins der „Road to Mallorca“ zum WittelsbacherGolfclub. Vor zwei Wochen holte er bei den Interwetten Open in Österreich seinenersten Titel bei der HotelPlanner Tour. Vor einer Woche belegte er in Tschechien dengeteilten zweiten Platz. Bereits im März hatte er zwei Top-5-Platzierungen in Folgeerreicht. Steinlechner ist erst der dritte Spieler, der in dieser Saison die Spitze derRangliste erreicht hat, und tritt damit in die Fußstapfen der zweifachen Gewinner dieserSaison, Danial van Tonder aus Südafrika und Renato Paratore aus Italien.
Santiago Tarrio ist kein Unbekannter im Wittelsbacher Golfclub, da er bereits bei derersten Ausgabe der German Challenge 2021 abgeschlagen hat. Damals spielte derSpanier am Sonntag eine 63er-Runde (acht unter Par) und belegte mit zwei SchlägenRückstand den zweiten Platz. Diese Woche kehrt Tarrio zum ersten Mal seit dreiSaisons auf den Platz zurück, nachdem er sein Können auf der DP World Tour unterBeweis gestellt hat. Spanische Spieler haben auf der von Bäumen gesäumtenChallenge in Neuburg an der Donau bereits Erfolge gefeiert: Tarrios Landsleute AngelHidalgo und Alejandro del Rey gewannen das Turnier 2021 beziehungsweise 2022.
Chancen werden ferner Félix Mory eingeräumt. Der 30-jährige Franzose ist einerfahrener Spieler, der 2021 die Dormy Open in Schweden gewonnen hat.
13 deutsche Golfer treten in Neuburg an
Um gute Positionen im Gesamtklassement kämpfen auch 13 deutsche Golfer, die aufentsprechende Unterstützung durch das heimische Publikum hoffen: Anton Albers, TigerChristensen, Marc Hammer, Michael Hirmer, Philipp Katich, Hurly Long, PhilippMacionga, Velten Meyer, Maximilian Schmitt und Tim Tillmanns sowie die AmateureNils-Levi Bock, Wolfgang Glawe und Tjelle Rieger.
Die besten Perspektiven werden Tiger Christensen eingeräumt. Er erhielt die volleSpielberechtigung für die HotelPlanner Tour 2025, nachdem er als Amateur den 72-Loch-Cut der DP World Tour Qualifying School 2024 geschafft hatte. Der 21-jährigeDeutsche beendete daraufhin sein Studium an der University of Arizona vorzeitig, um indie Profiliga zu wechseln. Experten sind der Meinung, dass man sich diesen Namenmerken sollte, und nicht vor wegen seines „Vornamens“ Tiger, der natürlich an Golf-Ikone Woods erinnert.
Auf Tiger Christensen ist zu achten
Christensen schlägt diese Woche auf heimischem Boden ab, frisch von seinem bisherbesten Saisonergebnis mit vier Runden unter Par (66-65-67-65), die ihm beim D+D RealCzech Challenge beim letzten Mal den geteilten 12. Platz einbrachten. Der Hamburgerwird versuchen, darauf aufzubauen, wenn das Spiel am Donnerstag losgeht. Zwar istder Platz für seine Spielweise nicht ideal. Christensen ist ein Balltreiber, bekannt für seingutes langes Spiel. Hier steht allerdings der eine oder andere Baum im Weg.
Und warum nicht Max Schmitt? Der 27-Jährige hatte sich im Wittelsbacher Golfclubstets stark präsentiert. „Nachdem ich jetzt zweimal geteilter Vierter war, wäre esnatürlich schön, auch mal zu gewinnen. Und ich habe gezeigt, dass ich auf jeden Falleine Chance auf den Titel habe“, sagt Schmitt.
